Immer wieder begegnen mir Leute, die sich mitleidig, abwertend oder sogar wütend zum Thema Bodenarbeit äußern. Teilweise stellt sich im Gespräch dann heraus, dass sie gar nicht wissen, worum es dabei geht. Oder sie ziehen die Arbeit ins Lächerliche, weil sie den Wert gar nicht erkennen.
Heute möchte ich Euch ein wenig zum Thema Bodenarbeit erklären. Was alles dazu gehört, und warum es sinnvoll ist, sich auch am Boden mit dem Pferd/Pony zu beschäftigen.
Für mich bedeutet Bodenarbeit zum größten Teil Grunderziehung und Sprachelernen. Denn ich lege hier die Grundsteine für das Zusammenleben von Mensch und Pferd/Pony fest. Das heißt, ich lerne, mich mit meinem Pferd/Pony zu verständigen und bilde unsere gemeinsame Sprache aus. Das bedeutet nicht, dass jedes Pferd anders spricht, aber ich als Mensch muss lernen, mich dem Tier verständlich zu machen.
Die Grundlage der Bodenarbeit ist zunächst einmal die Körpersprache. Wenn ich mit dem Körper ein bestimmtes Signal gebe, wird das Pferd/Pony darauf reagieren. Wenn ich dem ganzen ein Stimmkommando zuordne, ist das zwar meine Sprache im Wortsinn mit meinem Pferd, aber ausschlaggebend ist immer die Körpersprache.
Zur Bodenarbeit gehört für mich das Führtraining, Putzen, Schrecktraining, Verladen, Spazierengehen, Longieren in allen Variationen und auch Freiarbeit und Zirkuslektionen.
Sinnvoll ist es, sich mit dem Thema zu beschäftigen, weil es immer wieder Notsituationen geben kann, in denen ich darauf angewiesen bin, dass mein Pferd/Pony mich versteht und mir vertraut. Viele Pferdebesitzer haben nicht das Tierverständnis von „früher“, wo es in jedem Haushalt Tiere gab und man schon als Kind lernen musste/und konnte, dass Tiere ihre eigene Sprache und Bedürfnisse haben. Deshalb ist es so wichtig, dass sich jeder, der ein Pferd/ Pony übernimmt, diese Sprache lernt.
In den nächsten Beiträgen gibt es Infos zu den einzelnen Unterthemen.